NEWS: Instandsetzung ist ökologisch

 

Reparieren statt verschrotten – die neue Studie bestätigt es eindeutig

 

Die Versicherungswirtschaft verfolgt seit Jahren eine Strategie, die diametral zum Interesse von Mensch und Umwelt steht: Fahrzeuge sollen möglichst früh zum wirtschaftlichen Totalschaden erklärt werden. Diese Praxis steigert Gewinne – zerstört aber lokale Wertschöpfung, belastet die Umwelt und benachteiligt Geschädigte.

Der Verband VFFS, dessen Mitglieder wirtschaftlich weitgehend von Versicherungen abhängig sind, liefert mit den Bewertungsrichtlinien BWR regelmässig die gewünschte argumentative Grundlage. In der Ausgabe 2020 wurde gar behauptet, ein Totalschaden sei «ökologischer» als eine fachgerechte Reparatur. Diese Aussage war schon damals fachlich unhaltbar. Nun liegt der wissenschaftliche Beweis vor.

 

Neue Studie der FHNW: Reparieren ist ökologisch deutlich überlegen

 

Die Hochschule für Technik und Umwelt der Fachhochschule Nordwestschweiz hat untersucht, wie sich Reparatur und Ersatzfahrzeug aus ökologischer Sicht unterscheiden. Das Resultat ist eindeutig:

 

Ein bestehendes Fahrzeug so lange wie möglich weiterzufahren ist fast immer die umweltfreundlichste Lösung.


Die Herstellung eines Autos verursacht enorme Mengen an CO₂ und Ressourcenverbrauch; erst nach vielen Jahren Nutzung stellt sich eine positive Ökobilanz ein. Die Studie deckt sich damit vollständig mit früheren wissenschaftlichen Analysen aus Deutschland und der EU.

 

Die Realität hinter dem Totalschaden: Profit statt Nachhaltigkeit

 

Wird ein vermeintlicher Totalschaden nicht repariert, sondern exportiert, verschärft sich das Umweltproblem massiv:

  • Fahrzeuge werden häufig nach Westafrika oder Osteuropa verschoben.

  • In vielen Ländern werden Katalysatoren sofort ausgebaut – die Emissionen steigen auf das Vielfache.

  • Die spätere Entsorgung erfolgt unter ökologisch unhaltbaren Bedingungen.

  • Ganze Regionen leiden unter extremer Luftbelastung durch importierte Gebrauchtwagen.

Die von Versicherungen forcierte Totalschadenpraxis führt damit nachweislich zu höheren Emissionen, zu mehr Umweltbelastung und zu einer Verlagerung von Problemen in Länder mit schwachen Umweltstandards.

 

Geschädigte und Wirtschaft zahlen den Preis

 

Was als «ökologisch sinnvoll» verkauft wird, ist in Wahrheit ein reines Gewinnmodell:

  • Fahrzeuge werden nicht mehr in der Schweiz repariert – lokale Arbeitsplätze und Wertschöpfung gehen verloren.

  • Geschädigte erhalten Lösungen, die für sie nachteilig sind.

  • Versicherungen profitieren doppelt: durch vermiedene Reparaturkosten und durch hohe Erlöse beim Export beschädigter Fahrzeuge.

Fazit

 

Die neue Studie bestätigt eindeutig, was Fachleute seit Jahren wissen:


Reparieren ist ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich die bessere Lösung.

 

Die Behauptung, Totalschäden seien nachhaltiger als eine fachgerechte Reparatur, ist wissenschaftlich widerlegt. Swissgarant setzt sich deshalb weiterhin klar dafür ein, dass Fahrzeuge fachgerecht instand gestellt werden, statt sie aus Profitgründen verfrüht in den Totalschaden zu drücken

 

Link: laengerfahren.ch

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Ist länger Fahren nachhaltig
Quantifizierung des Umweltfussabdrucks des Autofahrens
20250626_Abschlussbericht_LCA_SAA.pdf
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